Rockfishing – Es darf auch mal im Süßwasser sein

Nun ja.. Man begibt sich in Hafenanlagen, Molen, Steinpackungen an Küsten, einfach überall wo sich an Stränden und Küsten Felsspalten auftreiben lassen und versucht dort mit Mikroködern Grundeln, Drachenköpfe, Lippfische oder eine der vielen Barschartigen zu überlisten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADazu muss man aber auch nicht zwangsläufig weit fahren. Bekannt sind natürlich fürs salzige die Bereiche Rund um Adria und Mittelmeer sowie die Nordseeküsten Frankreichs und Holland.

Da ich mich schon etwas länger für die ganze Light Geschichte interessiere und über noch mehr Flüche auf die kleinen Plagegeister die mittlerweile in fast allen deutschen Flüssen ihr Unwesen treiben stolperte dachte ich mir, hey okay warum nicht aus dem vollen Schöpfen und das Glück herausfordern und eine der kapitalen ans Band zu bekommen. Ja so etwas soll es geben. Schließlich war mit knapp 26cm, meine PB Grundel eine anständige Hausnummer. Wie groß sie bei uns wirklich werden ist noch nicht ganz raus. Es sind in Osteuropa jedenfalls Fänge von 30+ Grundeln bekannt. Warum also auch nicht bei uns. Wer weiß schon was dort in den Tiefen schlummert.

 

Nun gehe ich zuerst einmal kurz auf die ersten Versuche ein. Als Schneider nach Hause gehen kann man bei der Aktion fast nicht, außer man beachtet nicht gewisse Lebensweisen der kleinen Biester. Sie sind reine Augenjäger. Also bleibt die Angelei bei Tageslicht die Erfolgreichere und wenn das Wasser kälter wird braucht man es auch nicht zu probieren. Die Aktivität lässt spürbar nach je näher der Winter rückt. Somit starteten die ersten Versuche zur besten Zeit. Es war heiß, die Barsche wollten sich nicht blicken lassen und so ging ich ab an unseren Hausfluss um den ersten Versuch zu starten.

Als Rute habe ich miOLYMPUS DIGITAL CAMERAr die St.Croix Eyecon Walleye bis 10g gewählt. Schöne weiche Light Aktion und falls doch einmal was in Richtung Barsch einsteigt keinesfalls überfordert. Rolle und Schnur wählte ich entsprechend in einer Rarenium und passend dazu eine Stroft GTP. So war ich gut aufgestellt, dachte ich zumindest. Die ersten Spots waren Schleusenmauer an denen sie sich zu Hauff tummelten. Die Bisse kamen natürlich, aber die Reaktion meines Anschlagens war verdammt beschissen. Es schien fast so, als wäre ich um einiges zu langsam. Die Rute ist zwar mit Fast angegeben aber schnell ist was anderes als schnell. Was Abhilfe schaffte war ein verzögerter Anschlag. Ich ließ sie sich wirklich im Gummi verbeißen und diesen in Richtung ihres Verstecks schleifen. Anhieb sitzt. So schaffte ich es die Biester sauber zu Haken aber es waren meist die Kleinen die sich die Gummis schnappten. Was machte ich als verkehrt. Die Erleuchtung kam als ich mit Sascha auf die Pirsch ging und ich meine straffe Finesserute zum Bassfischen einpackte. Die war zwar auch nur bis 14g ausgelegt aber US Style. Strammer Stock mit Spitzenaktion. Dazu passend Geflecht und Fluo dran. Ich kann mich noch genau an Saschas Gesicht erinnern als er den ersten Anhieb sah. Ich dachte damals selbst, dass mir gleich eine Grundel entgegen kam. Natürlich war dem nicht so, aber ein brutaler Anhieb mit entsprechender Rute brachte mir den Erfolg. Er selbst probierte es mit der Leichten Illex Pepper, einer doch ziemlich leichten und auch weichen Rute. Ich selbst habe es mit ihr probiert aber Ich schafft grade mal 1 Anhieb auf 10 Bisse durch zu bekommen. Okay das mag nun an meinen persönlichen Reflexen liegen oder daran das ich etwas straffere Ruten doch mehr bevorzuge. Aber sogar Jule schaffte es eine kleine Kapitale aus der Mosel zu ziehen, und hey, es war die größte des Tages und ich glaube sogar die größte des Sommers. Man sah also es gelingt. Viele werden sich dabei natürlich denken dass es keine Schwierigkeiten darstellt eine der kleinen Grundeln ans Band zu bekommen. Dieser Aussage wiederspreche ich aber. Dazu gehört schon etwas Geschick und eine wirklich passende Köder-Haken-Kombination. Ich habe einiges getestet. Wenn ich so die weiten des WWW durchforste kommen immer einige Aussagen wie „egal“ oder „Hauptsache ausfällig“. Bisher sage ich nun mal so. Beides trifft zu und Hauptsache irgendetwas wackelt am Köder. Ich habe einige verschiedene getestet. Nicht nur Hersteller sondern auch verschiedene Typen. Irgendwie haben sie es auf Köder von Keitech abgesehen aber diese überleben selten eine Grundel. Die Gummimischung ist viel zu weich und anfällig. Köder von Reins ebenso. Provozieren viele Bisse aber zack sind Tentakeln und alles andere bewegliche sind weg. Das war es dann wohl für diese Baits. Ich schaute ungläubig in meine Tasche was denn noch passendes drin sein Könnte. Hatte noch zwei Kleinigkeiten gefunden. Natürlich stimmt da der Ausdruck im wahrsten Sinne des Wortes. Die nächsten Versuche gingen dann mit kleinen Krebsen von Relax. Kaum am Grund angekommen fing es schon an mit den Bissen und Schlag auf Schlag kamen die ersten Fische nach oben. 5-6 Stück und der Gummi war hinüber. Das war schon mal eine Ansage die es zu schlagen gilt. Am Bach fische ich den Freaky Rock in 2 Inch schon etwas länger auf Forellen und dieser hat sich als wahre FaOLYMPUS DIGITAL CAMERAngmaschinen dort herausgestellt haben. Es stand also recht schnell fest welchen Köder ich als nächstes den Plagegeistern servieren würde. Montiert habe ich den Freaky Rock aber anders als am Bach. Forellen sind auch gierig aber die haben halt auch die größere Klappe. Darum hab ich sie auf einen 2er Nympfenjighaken mit 4g gesteckt und ab dafür. Gleiches Spiel wie bei andern Ködern auch aber die Luftbläschen am Ende der Fühler waren direkt weg. Nichtsdestotrotz habe ich ihn immer und immer wieder ins Wasser gelassen und nach über 20 Grundeln war er immer noch nicht zerstört und fing immer noch Fische… Für mich ein klarer Qualitätsbeweis der Gummimischung von Molix.

Die richtig großen haben wir leider nicht mehr geschafft aber einige in der 15-25cm Kategorie sind es dennoch geworden. Was man aber auch so sehen kann. Zwischen den Grundeln stehen immer wieder Barsche und Zander. Den Fakt sollte man nicht außer Acht lassen bei der leichten Fischerei und es kann immer mal zu einem kräftigen Tock kommen.

Ihr seht. Rockfishing im Süßwasser geht auch und wenn die anderen Fische euch im Stich lassen, die Gobys tun das garantiert nicht.

 

Dieses war also der Erste Streich…denn der zweite folgt nicht sogleich, ist aber schon in Arbeit. Da es im Sommer gen Süden geht zum Bassfischen fernab von italienischen und spanischen Massenszenarien und im Süden bekanntlich auch das Mittelmeer ist hab ich mir dann bei Andi von Nippon-Lures eine Golden Mean Symphonia geholt. Diese soll dann natürlich zum echten Rockfischen geholt werden aber vorher muss sie sich noch hier unter Beweis stellen. Also Part 2 kommt definitiv noch vorm Sommer. Stay Tuned!

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